Der
Name Aschenborn ist vielen Kolonialinteressierten geläufig. Bilder und
Illustrationen die mit diesem Familiennamen signiert sind, finden sich
häufig. Hans Anton oder auch Dieter Aschenborn tauchen immer mal wieder
auf. Wer war Hans Anton Aschenborn und wie hängen die Namen der Aschenborns
zusammen?
Hans Anton Aschenborn war der Sohn von Admiral Richard Aschenborn, der
Anfang des Jahres 1884 Kommandant der SMS. "Nautilus" war. Er erhielt
den Auftrag Angra Pequena, die heutige Lüderitzbucht, anzusegeln und traf
dort Adolf Lüderitz, der dort große Landstriche durch Verträge mit den
Eingeborenen in Besitz genommen hatte. Es war das erste Mal, daß ein deutsches
Kriegsschiff die Bucht und damit das spätere Deutsch-Südwestafrika anlief.
Hans
Anton Aschenborn (1.2.1888 – 10.4.1931) hat ohne spezielle Ausbildung
angefangen zu zeichnen. Seine frühen Bilder sind nach dem „Thieme-Becker“
(bzw. Saur-) Künstlerlexikon noch weniger gut, aber mit der Erfahrung
wuchs das Können und die stimmungsvollen Tier- und Landschaftsbilder finden
Anerkennung auch in der Redaktion des Lexikons. Doch er hat nicht nur
gemalt, sondern auch mehrere Bücher geschrieben („Durchs verbotene Afrika
- vom Kilimandscharo zum Nil 1924-1925“, „Afrikanische Buschreiter. Lehr-
und Wanderjahre eines Afrikaners“ etc.).
"Weiterhin dürfte vielen Lesern das Lied "Heia Safari" bekannt sein.
Der Texter wird meist mit A.(nton) Aschenborn angegeben. Tatsächlich
verbirgt sich dahinter auch Hans Anton Aschenborn, der den Text 1916
geschrieben hat."
Sein
Sohn Dieter und sogar der Enkel Hans Ulrich Aschenborn haben das Talent
geerbt, sind ebenfalls Künstler und haben erfolgreiche Ausstellungen durchgeführt.
Für das Jahr 2006 plant Hans Ulrich Aschenborn ein Buch mit Bildern des
Großvaters zu publizieren, das in meinen Augen längst überfällig ist.
Für
den Kolonialgeschichtler sind neben den unzähligen Buchillustrationen
(Grimm „Ölsucher von Duala“, Cronstedt „Abenteuer eines Hundes in Afrika“
etc) besonders zwei Publikationen von Hans Anton Aschenborn interessant:
Einmal die 1917 aufgelegte Mappe „Afrikanische Tierköpfe“ mit 10 Linolschnitten
und zweitens die 1920 publizierte „Aschenborns Afrikamappe“ mit 12 Lithografien.
Leider konnte ich für diese Vorstellung keine der beiden großen Mappen
bekommen, weder die Kunstbibliothek Berlin noch die Familie Aschenborn
haben Exemplare.
Vorstellen
kann ich hier nur die kleine Mappe „6 Afrikabilder“, die von der Woermann-Linie
ausgegeben wurde - vermutlich als Werbegeschenk oder Andenken für Reisende,
die nach 1920 mit der Linie nach Afrika gefahren sind. Sehr wahrscheinlich
sind die 6 Abbildungen aus der „Afrikamappe“ mit 12 Bildern übernommen.
Für genauere Informationen wäre ich dankbar.
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